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2 Minuten Lesezeit (487 Worte)

Grandioses Konzert: Mit leichter Muse gegen das Vergessen Standing Ovations für die Zwei von der Klangstelle

Zwei-von-der-Klangstelle_Bericht_Titelbild Foto: Geschichtsverein Nierstein

Stimmungsvoll, berührend und lehrreich – es war ein überwältigendes und inhaltsreiches Konzert. Wenn auch die Lieder aus den 1920er und 1930er-Jahren oft so leicht, stimmungsvoll oder erotisch daherkamen, so steckte doch hinter jedem Song eine besondere Geschichte. Jene Zeit war von Aufbruch, unbändigem Lebenshunger und Leichtigkeit, Frivolität und Sehnsucht ebenso geprägt wie zunehmender Armut, politischen Konflikten, aufkeimendem Faschismus, Antisemitismus und Fremdenhass. Fast 140 Gäste im Niersteiner Stadtpark, darunter Stadtbürgermeister Jochen Schmitt, genossen am 9. Juli 2021 diese melodische Zeitreise und bedankten sich bei den beiden Künstlern, Dr. Markus Weber und Pianist Dieter Scheithe, immer wieder mit langanhaltendem Beifall.

Das Konzert fand im Rahmen der Initiative „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" statt und Schirmherr Dieter Burgard, Landesbeauftragter für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, stellte fest: „Das Festjahr ist kein Jubeljahr, es ist die Gelegenheit daran zu erinnern, was wir kulturell den jüdischen Bürgern zu verdanken haben, was aber auch teilweise vernichtet wurde." „Dieser Abend mit Liedern, die vor rund 100 Jahren entstanden sind, ist hochaktuell. Er macht uns einerseits auf eine besondere Art deutlich, dass jüdisches Leben eine jahrhundertealte bereichernde Tradition in Deutschland hat und andererseits, dass jüdisches Leben immer wieder bedroht wird – einer Entwicklung, der wir uns gerade jetzt entgegenstellen müssen. Antisemitismus und Rassismus haben bei uns keine Heimat – diese Botschaft soll der Liederabend mit der leichten Muse gegen das Vergessen aussenden", betonte Hans-Peter Hexemer, der Vorsitzende des Geschichtsvereins Nierstein.

Eine Zeit zwischen zwei Weltkriegen auch die Zeit schillernder Unterhaltung. Und gerade die Chansons dieser Zeit sind bis heute Zeugen dieser Epoche.

Es war ein Abend mit Melodien, die man immer wieder gern hört, eingebettet in den Zeithintergrund und bestückt mit literarischen Kostbarkeiten von Ringelnatz, Tucholsky und Erich Kästner – Autoren verbrannter Bücher, von als „entartet" bezeichneter Kunst.

Der musikalische Bogen reichte von der harmlosen Erotik „Ich hab das Fräulein Helen baden sehn" bis zur Femme fatale „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben", von einer „Nacht voller Seligkeit" bis hin zu der Gewissheit „Es wird einmal ein Wunder geschehn". Vom zu Tränen rührenden „Irgendwo auf der Welt" der Comediam Harmonists zum Abschiedslied von Richard Tauber, vom Heimwehlied von Marlene Dietrich bis zu Ruth, die gut tut, und zu Hans, der sich beim Tanz so ungeschickt anstellt. Große Namen, darunter viele Juden, kamen musikalisch zur Sprache: Richard Tauber, Fritz Löhner-Beda, Marlene Dietrich, Fritzi Massary, Richard Fall, Paul O Montis, Peter Igelhoff, Robert Gilbert, Friedrich Holländer, Werner Richard Heymann, Rudolf Nelson und Bruno Balz. Ihre Verfolgungsschicksale kontrastierten zur Fröhlichkeit und Leichtigkeit der Texte und der Musik. Die Ausdünnung einer ganzen Künstlerszene in der Nazi-Diktatur wurde zur mahnenden Warnung vor den Keimzellen aktueller Entwicklungen und der Abend voller Heiterkeit und Melancholie zu einem Konzert, das unter die Haut ging.

Der nicht enden wollende Beifall und Standing Ovations galten der perfekten Präsentation durch die genialen Künstler, den berührenden Inhalten aber auch der Botschaft von Hans-Peter Hexemer: „Überall dort, wo Antisemitismus auftritt – wir treten dem mutig entgegen!" 

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