Wie wäre es heute am zweiten Adventsonntag mit einem Besuch der merkwerdische Gemeinde Uelversheim? Dieser malerische Ort beherbergt eine einzigartige Kirche, die in Deutschland und auch in Rheinhessen ihresgleichen sucht. Der Freiburger Baumeister hat sie in Form eines regelmäßigen Oktagons gestaltet. Diese "merkwürdige" Kirche hat den Uelversheimern den liebevollen Spitznamen „die Merkwerdische" eingebracht, den sie mit Stolz tragen.
Wusstet Ihr, dass die Geschichte Uelversheims bis ins Jahr 765 zurückreicht? Damals schenkte die Freifrau Landwinda dem Kloster Lorsch einen Weinberg im Wormser Gau, der zum Dorf gehörte. Im Laufe der Jahrhunderte kam Uelversheim unter die Lehnshoheit der Grafen von Leininger. In der Folge fiel das Dorf an die Grafen von Leininger-Guntersblum. Besonders prägend war die Reformation im Großherzogtum Hessen: Bereits 1574 waren alle leiningischen Pfarreien mit evangelischen Predigern besetzt.
Der Bau der achteckigen Kirche begann 1722, nachdem die Vorgängerkirche St. Nazarius aufgrund ihres maroden Zustands abgerissen worden war. Die damalige Gräfin von Leininger hat den Neubau tatkräftig unterstützt. Ein zweiter Eingang wurde den Grafen vorbehalten und wird deshalb auch heute noch Grafeneingang genannt. Von dort aus ging es direkt zum Schloss der Leininger.
Der Kirchenbau wurde schließlich 1730 vollendet, nachdem einige Schwierigkeiten überwunden werden mussten. Die Einweihung fand am 15. Oktober 1730 statt. Nach einer umfangreichen Renovierung im Jahr 2018 erstrahlt die Kirche nun als wahres Schmuckstück und lädt zum Besuch ein.
Nutzt die Gelegenheit, die Kirche zu erleben! Heute um 17 Uhr findet in der Kirche ein festliches Weihnachtskonzert des Gesangvereins 1848 Uelversheim statt. Lasst Euch von der besinnlichen Atmosphäre mitreißen!
Ich wünsche Euch einen wunderschönen zweiten Adventsonntag.