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Geschichtsverein Nierstein erhält weitere Förderung für die Restaurierung der Archivalien

Stadtarchiv-Restaurierung Beispiel aus dem schwer geschädigten Bündelbestand des Niersteiner Stadtarchivs. Fotos: Norbert Schempp

Nierstein. Einen gewaltigen Schritt voran kommt der Geschichtsverein Nierstein mit seinem ambitionierten Projekt, das Niersteiner Stadtarchiv wieder komplett zugänglich zu machen. Für die Restaurierung der in Speyer deponierten Archivalien erhält der Verein jetzt weitere Fördermittel in Höhe von 26.500 Euro aus dem Sonderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Prof. Monika Grütters, MdB. „Es war ein kräftezehrender Prozess", sagt die zweite Vorsitzende des Geschichtsvereins, Dr. Susanne Bräckelmann, die zugleich für die Stadt als ehrenamtliche Archivbeauftragte fungiert. Schon im Januar hatte sie unter großem Zeitdruck den Antrag mit dem Titel „Lückenschluss in Nierstein – Quellen für die Regionalforschung im 18. Jahrhundert" ausgearbeitet. Damit erhoffte sie sich eine Verdoppelung des damals bereits zur Verfügung stehenden Kapitals: Dies waren insgesamt 26.500 Euro, die sich aus den vom Land Rheinland-Pfalz im Januar 2020 zugesagten 15.000 Euro Fördermitteln, 1500 Euro Eigenanteil des Geschichtsvereins und 10.000 Euro Spenden zusammensetzten. Die fristgerechte Abgabe sei, so Bräckelmann, nur dank der Unterstützung von Dr. Annette Gerlach gelungen, der Leiterin der Landesstelle Bestandserhaltung, die – ebenfalls unter Zeitdruck – für die notwendige Befürwortung dieses Antrags durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) sorgte. Dort wurde das Projekt aufgrund des herausragenden Quellenbestands des Niersteiner Stadtarchivs für 2020 als „das wichtigste und bedeutendste" des Landes gewürdigt.

Archivalien nach Restaurierung

Nach der anfänglichen Zeitnot hieß es dann jedoch erst einmal warten. „Ich habe ab Mai jeden Monat nachgefragt und wurde immer wieder vertröstet", schildert Susanne Bräckelmann den Ablauf, denn aufgrund der besonderen Situation unter Corona-Bedingungen dauerte die Bearbeitung länger als sonst üblich. Erst Anfang August kam von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) endlich die erhoffte Zusage. Damit stehen nunmehr insgesamt 53.000 Euro zur Verfügung. Den Auftrag erhielt der Restaurationsbetrieb Schempp in Kornwestheim, der die ausgewählten Archivalien bereits im Landesarchiv Speyer abgeholt und mit der Arbeit begonnen hat. Es kann nun ein großer Teil der am schwersten geschädigten Archivalien gereinigt und restauriert werden. In den ausgewählten 40 der insgesamt 54 Bündel befinden sich vor allem Niersteiner Gerichtsprotokolle aus dem 18. Jahrhundert. Sie liegen, so Bräckelmann, für die Zeit von 1705 bis 1798 nahezu vollständig vor – ein Zeitraum, in dem Niersteins Entwicklung und Geschichte bislang kaum wissenschaftlich erforscht ist. Die Gerichtsprotokolle umfassen dazu auch die Dekade unmittelbar nach der französischen Revolution mit ihren weitreichenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen und schließen zeitlich an das in Auszügen edierte Protokollbuch des Niersteiner Rittergerichts (1654–1661) an. Ob die Auswahl komplett restauriert werden kann, wird sich erst im Laufe der Arbeiten zeigen, da die Schwere der Schäden im Vorfeld nur stichprobenartig untersucht werden konnte. Nach Abschluss des mit 53.000 Euro geförderten Projektes, soll der Restaurierungsbetrieb ab 2021 an diesem Bündelbestand weiterarbeiten, dafür werden die bewilligten 5.000 Euro aus dem 2020er Haushalt der Stadt Nierstein eingesetzt.

Die Kosten für die Restaurierung aller 54 Bündel waren im Jahr 2018 auf etwa 71.000 Euro geschätzt worden. Hans-Peter Hexemer, erster Vorsitzender des Geschichtsvereins, freut sich über den Fortgang des Vorhabens: „Es werden von dem geschätzten Gesamtbetrag dann Restaurierungsarbeiten im Wert von 63.000 Euro durchgeführt worden sein, 53.000 Euro über den Geschichtsverein aus Zuschüssen, Spenden und Eigenmitteln und 10.000 Euro aus Mitteln der Stadt. Das ist ein außerordentlich erfreuliches Ergebnis, das wir zu Beginn des Vorhabens nicht zu hoffen gewagt hatten."

Und wenn dieses „Bündelprojekt" gänzlich abgeschlossen ist, bleibt noch ein Bestand von rund 100 Archivalien übrig, die im Landesarchiv Speyer bereits gereinigt wurden. Hier gilt es vor allem Papierschäden zu beheben. Das heißt auch, die Bemühungen um zusätzliche finanzielle Unterstützung gehen weiter: Aktuell bereitet Dr. Susanne Bräckelmann für den Geschichtsverein einen weiteren Förderantrag auf Landesebene vor. 

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