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Christian Müller

Christian Müller

  • Nierstein, Die Novemberpogrome 1938 in Nierstein und Rheinhessen - Vortrag von Christian Müller im Geschichtsverein Nierstein

    Die Novemberpogrome des Jahres 1938 bildeten in der nationalsozialistischen Herrschaft zwischen 1933 und 1945 ein einschneidendes Ereignis, markierten sie doch den vorläufigen Höhepunkt der antisemitischen Agitation und zeigten deutlicher als alle vorhergehenden Maßnahmen der Ausgrenzung und Verfolgung, mit welcher brutalen Gewalt das Regime gegen die jüdische Bevölkerung vorzugehen gewillt war.

    Anlässlich des seit 1996 bundesweit offiziell begangenen Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus lädt der Geschichtsverein in Kooperation mit der Stadt Nierstein am 27. Januar 2023 um 19 Uhr ein zum Vortrag über „Die Novemberpogrome 1938 in Nierstein und Rheinhessen“ mit Christian Müller im Niersteiner Rathaus, Bildstockstraße 10.  Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden für die Gedenk- und Erinnerungsarbeit gebeten. 

    In seinem Vortrag analysiert der aus Heidesheim stammende Historiker Christian Müller, ausgehend von seiner im vergangenen Jahr publizierten Masterarbeit, verschiedene Tatorte in Rheinhessen und zeigt neben dem Verlauf der Pogrome vor allem die jeweiligen Parallelen und Abweichungen auf.

    Einen besonderen Fokus legt er dabei auf Nierstein sowie auf die Gemeinden im Niersteiner Umland. Durch den vergleichenden regionalgeschichtlichen Ansatz werden innerörtliche Eigendynamiken ebenso sichtbar wie die mitunter praktizierte ortsübergreifende Zusammenarbeit verschiedener NS-Funktionsträger. Ein Beispiel für die Zusammenarbeit sind die sogenannten „Rollkommandos“. Diese mobilen Trupps konnten, meistens dank einheimischer Mithilfe, den staatlich gelenkten Terror zu ihren jüdischen Opfern bis in die kleinste Gemeinde tragen – auch in Rheinhessen.